Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sind essenziell für eine effektive und erfolgreiche Unternehmensführung. Doch auf welche Kennzahlen kommt es an? Welche Aussagekraft haben diese und wie werden Sie ermittelt? Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei einer Kennzahlenanalyse achten sollten und welche Unternehmenskennzahlen wirklich wichtig sind.
„Zahlen lügen nicht“ – diese alte Weisheit gilt noch heute für die erfolgreiche Führung von Unternehmen. Anhand verschiedener Kennzahlen vom Controlling können wertvolle Erkenntnisse über den aktuellen Stand im Unternehmen gewonnen werden. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen haben eine noch viel wichtigere Bedeutung, wenn deren Entwicklung betrachtet wird.
Hieraus lassen sich Aussagen über die Entwicklung des gesamten Unternehmens ableiten, auf dessen Grundlage auch zukünftige Entwicklungen prognostiziert werden können. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen dienen damit auch als Planungsgrundlage für operative und strategische Entscheidungen, welche den Erfolg des Unternehmens in der Zukunft sichern sollen. Die wichtigsten Unternehmenskennzahlen zum wirtschaftlichen Erfolg stammen dabei aus der Buchhaltung und dem Jahresabschluss, bestehend aus Erfolgsrechnung und Bilanzanalyse der Kennzahlen des Unternehmens.
Innerhalb eines Unternehmens können allerlei verschiedene betriebswirtschaftliche Kennzahlen gewonnen werden. Doch nicht alle sind dabei wirklich relevant, wenn es um eine erfolgreiche Unternehmensführung geht. Im Folgenden zeigen wir Ihnen betriebswirtschaftliche Kennzahlen, aus denen Sie einen echten Nutzen für die Führung Ihres Unternehmens ziehen können.
Das Ziel eines jeden Wirtschaftsunternehmens ist das Streben nach Gewinn. Beim ROI handelt es sich um eine Rentabilitätskennzahl, anhand derer der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens im Verhältnis zum gesamten Betriebsvermögen (dem Investment) betrachtet wird. Der ROI beschreibt also die Verzinsung des in das Unternehmen investierten Kapitals. Kurz gesagt sagt die betriebswirtschaftliche Kennzahl des ROIs aus, wie viel Euro aus einem in das Unternehmen investierten Euro werden.
Das gesamte Kapital eines Unternehmens besteht in den meisten Fällen aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital. Die Eigenkapitalquote zeigt hierbei, in welchem Verhältnis die unternehmenseigenen Mittel zum Gesamtkapital des Unternehmens stehen.
Je höher die Eigenkapitalquote eines Unternehmens ist, desto besser wird dieses von weiteren möglichen Kapitalgebern bewertet. Berechnet werden kann die Eigenkapitalquote mit der Division des Eigenkapitals durch das Gesamtkapital.
Für den Fortbestand eines Unternehmens ist dessen Liquidität, also seine Zahlungsfähigkeit essenziell. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie die Liquidität stellen sicher, dass zukünftige Zahlungsströme geplant werden können und so die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens stets gewährleistet werden kann.
Unterschieden werden kann hierbei in drei betriebswirtschaftliche Kennzahlen:
1. Liquiditätsgrad 1
Beim Liquiditätsgrad 1 werden die flüssigen Mittel dem Fremdkapital gegenübergestellt.
2. Liquiditätsgrad 2
Als betriebswirtschaftliche Kennzahlen können alle Liquiditätsgrade berechnet werden, wobei der Liquiditätsgrad 2 die höchste Aussagekraft hat. Hierbei werden die flüssigen Mittel und die Forderungen den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenübergestellt. Ein Wert von mehr als 100 % bedeutet, dass ausreichend Liquidität besteht, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken.
3. Liquiditätsgrad 3
Der Liquiditätsgrad 3 betrachtet das Umlaufvermögen in Gegenüberstellung zum kurzfristigen Fremdkapital.
Wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung sind ebenso der Cashflow sowie der Cashflow in Prozent der Betriebsleistung. Der Cashflow beschreibt dabei die Zu- und Abflüsse von Geldern innerhalb eines Unternehmens. Er ist damit ein Indikator für die innere Kraft der Eigenfinanzierung eines Unternehmens.
Setzt man diesen in das Verhältnis zum erzielten Umsatz des Unternehmens, können Rückschlüsse auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens gezogen werden. Er dient damit auch als eine der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zur Bewertung eines Unternehmens.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie das Working Capital dienen der Beurteilung der Finanzierung des Anlage- und Umlaufvermögens. Zu seiner Berechnung erfolgt zunächst die Addition aller Waren, Forderungen, Geldbestände und Ähnlichem. Von dieser Summe werden im Anschluss alle Lieferantenverbindlichkeiten, Kontokorrentkredite und Ähnliches abgezogen.
Ist die entstandene Kennzahl des Working Capitals grösser oder gleich null, herrscht ein finanzielles Gleichgewicht im Unternehmen. Ist das Ergebnis allerdings negativ, bedeutet dies, dass Teile des Anlagevermögens kurzfristig finanziert sind. Ist das der Fall, sollte dringend über eine Umschuldung nachgedacht werden.
Nahezu alles in einem Unternehmen kann mithilfe entsprechender betriebswirtschaftlicher Kennzahlen dargestellt werden. Doch muss man diese auch richtig zu lesen wissen. Ausserdem können zu viele betriebswirtschaftliche Kennzahlen schnell dazu führen, dass Sie den Blick für das Wesentliche verlieren. Befolgen Sie daher unsere Tipps für den Umgang mit ihnen und betriebswirtschaftliche Kennzahlen können einen wertvollen Beitrag zum Erfolg Ihres Unternehmens leisten.
• 1. Tipp: Was ist relevant?
Bevor Sie allerlei betriebswirtschaftliche Kennzahlen errechnen und auswerten, machen Sie sich zunächst klar, welche Kennzahlen tatsächlich für Ihr Unternehmen relevant sind. In Betrieben ohne eigene Produktionsanlagen sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen wie die Anlagendeckung beispielsweise völlig irrelevant.
• 2. Tipp: Fokus auf das Wesentliche
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sind nicht zu jedem Zeitpunkt gleich interessant. Befinden Sie sich beispielsweise in der Startphase oder einer grossen Wachstumsphase Ihres Unternehmens oder stellen Sie eine schlechte Zahlungsmoral Ihrer Kunden fest, so sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die eigene Liquidität richten.
• 3. Tipp: Das Geschäft muss sich lohnen
Es gibt Unternehmen, welche trotz guter Auftragslage, hohen Umsätzen und zufriedenen Kunden kaum oder gar keinen Gewinn erwirtschaften. Auf Dauer können solche Unternehmen nicht am Markt überleben. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen, wie die Rentabilität Ihres Unternehmens, gehören also zu den wichtigsten Merkmalen, welche stets im Auge behalten werden sollten.
• 4. Tipp: Zahlen allein machen noch kein erfolgreiches Unternehmen
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu analysieren, ist wichtig, um die Entwicklung des eigenen Unternehmens zu beurteilen. Ziehen Sie aus dieser Analyse allerdings nicht die richtigen Schlüsse, so nützen auch betriebswirtschaftliche Kennzahlen nicht viel. Sie sind im Grund also nur eine Entscheidungshilfe, um den richtigen Kurs für Ihr Unternehmen einzuschlagen.
• 5. Tipp: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen vom Experten erstellen lassen
Die Analyse betriebswirtschaftlicher Kennzahlen kann einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Unternehmen haben. Umso wichtiger ist es, dass betriebswirtschaftliche Kennzahlen auch immer korrekt ermittelt werden und deren Datengrundlage sauber ist.
Als erfahrener Treuhänder übernimmt Sebona-treuhand neben der Buchhaltung, dem Jahresabschluss oder der Personaladministration auch gern die Ermittlung aller für Sie relevanten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. So können Sie immer sicher sein, eine saubere und korrekte Entscheidungsgrundlage zu erhalten.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen können Ihnen eine Menge über die Entwicklung Ihres Unternehmens verraten und damit gleichzeitig eine Grundlage für Entscheidungen zur Zukunft des Unternehmens bieten. Wichtig ist dabei nur, dass betriebswirtschaftliche Kennzahlen zu Ihrem Unternehmen auch wirklich relevant und zudem korrekt ermittelt sind. Gerne unterstützen wir Sie dabei. Zögern Sie also nicht, umgehend Kontakt aufzunehmen.